Der Reinhardswald:
Dieser geschlossene Staatswaldkomplex von etwa 200 km˛ Größe,
von Kennern als "Schatzhaus der europäischen Wälder" charakterisiert,
verkörpert das hohe Leistungspotential, das der Wald heute für zahlreiche
gesellschaftliche Anforderungen erfüllen kann. Er begleitet die Untere Fulda ab
Wilhelmshausen und die Oberweser von Hann. Münden bis Bad Karlshafen auf einer
Länge von rund 40 km. Zahlreiche Zeugen aus der Siedlungsgeschichte dieses Gebietes –
Wölbäcker, Köhlerplatten, Glashütten, Wüstungen, Grenzwälle,
Schanzen, Eichelgärten, Hügelgräber – geben einen Einblick in die vergangenen
Jahrhunderte. Umfangreiche Eichen – Hutewälder und Kilometer – lange Eichenalleen
erinnern an die Zeiten der Waldweide. Der südliche Teil des Reinhardswaldes ist auf
etwa 100 km˛ seit 1967 eingezäunt, dient als Wildschutzgebiet u.a. auch als
Staatsjagdrevier und erinnert an die große jagdliche Tradition dieses Mittelgebirges.
Die schier endlosen Buchenwälder zu Weser hin prägen die Landschaft, liefern
gleichzeitig aber auch unter vorbildlichen ökologischen Bedingungen den wertvollen
Rohstoff Holz, der in seiner besseren Qualität inzwischen bis nach Ostasien vermarktet
wird. Mehrere naturbelassene Bachläufe, einige Natur- und Landschaftsschutzgebiete und
eine extensive Bewirtschaftung auf der Hochfläche bieten dem Biotop- und Artenschutz
beste Bedingungen. So kommt der Kolkrabe auf ganzer Fläche vor. Seit 1996 ist der
Schwarzstorch als Brutvogel nachgewiesen. Besonders Stolz ist man hier auf die Wildkatze,
die mit einer stabilen Population als Gradmesser für die Qualität des Naturraums
betrachtet werden darf. Ein umfangreiches Netz von Wanderwegen, einige Waldparkplätze
und der ÖPNV erschließen das Gebiet für den Wanderer, der hier ein "
Paradies" für die stille Erholung vorfindet.