Leitlinien der integrierten Regionalentwicklung

Kulturlandschaft:

Valorisierung der Kulturlandschaft durch Nutzung und Erhaltung der einzigartigen Naturräume der Region als Grundlage des Lebensraums, der Lebensmittelproduktion und der sanften touristischen Nutzung; Betonung identitätsstiftender Elemente authentischer Landschaften, Burgen, Schlösser, Thermen und Wasser.

Diversität:

Festigung der sektoralen Diversität als Voraussetzung einer hohen innerregionalen Marktleistung im industriell- gewerblichen und landwirtschaftlichen Bereich; Verbesserung authentischer Produkte und Innovation neuer Produkte mit starkem Bezug zum Weserbergland.

Eigenständigkeit:

Stärkung der Eigenständigkeit der Region durch Verbesserung der örtlichen Einkommen der Bewohner, Erhöhung des regionalen Finanzkapitals, Verbesserung des Innovationsmilieus sowie durch Motivation und Qualifizierung der Bevölkerung (Energie des Geistes und Regionalkompetenz).

Handelsbilanz:

Entwicklung außerregionaler Marktfelder zur Verbesserung der Handelsbilanz der Region durch Produkte und Dienstleistungen hoher Qualität und Originalität (Dachmarke); Ausbauen der transnationalen Kooperationen über Partnerregionen mit Angebots- und Vermarktungsverschränkung.

Identität:

Stärkung der Identität der Bewohner des Weserberglandes im Sinne von Zugehörigkeit, Selbst- und Standortbewusstsein für die eigene Region, mit Toleranz, Respekt und Offenheit gegenüber anderen Regionen und Kulturen; Sensibilisierung und Bewusstseinseinschärfung für die regionale Ressource.

Nachhaltige Entwicklung ist raumabhängig.

Grundsätzlich muss beachtet werden, dass die inhaltliche Bestimmung der Ziele einer nachhaltigen Regionalentwicklung direkt abhängig vom Entwicklungsstand der jeweiligen Region ist: Gilt z.B. die Schaffung und der Ausbau regionaler Wirtschaftskreisläufe als konsensfähiges Ziel in der bundesdeutschen Debatte, dominieren die Herstellung und Gleichverteilung einer funktionierenden Basisinfrastruktur.

Tourismus, Kunst und Kultur

Die Kenntnis von Tradition und Geschichte und jeder Weg die Vergangenheit zu begreifen, die zum Entstehen des unverwechselbaren Erscheinungsbildes des Weserberglandes beigetragen hat ist eine wichtige Voraussetzung für den Erhalt der Kulturlandschaft mit ihren typischen Eigenheiten. Auf der historischen Spurensuche findet man Authentisches und das für unsere Region typische, in Bräuchen, in der Sprache, im Kulturschaffen und in der Lebensform der Menschen. Auch in der Art und Weise wie regionale Produkte zu Spezialitäten verarbeitet und veredelt werden ist ein Teil der Geschichte der Region lebendig. Alte Bauernhäuser sowie Ortskerne fügen sich nur dann harmonisch in die reizvolle Landschaft, wenn bei der Gestaltung auf historische Identität geachtet wird.

Damit kann man dem Gast jenes spürbare Lebensgefühl vermitteln, das die Region Weserbergland von anderen Regionen positiv unterscheidet und einzigartig macht. Bietet man dem Gast ein nur vordergründiges Ambiente, gleichsam wie eine Theaterkulisse ohne Regie und Dramaturgie oder schafft man Strukturen im Tourismus und in der Gastronomie ohne inneren Zusammenhang zur Kulturlandschaft den Produkten und Menschen oder versäumt man Identitäten nicht erlebbar zu gestalten, so verblasst das Erlebte rasch. Was bleibt ist ein künstliches Ereignis ohne Erinnerung. Bei der Entwicklung qualitätsorientierter touristischer Angebote müssen individuelle Kostbarkeiten einer Region sichtbar und erlebbar gemacht werden. Nicht nachahmen und kurzlebigen Trends nacheifern, sondern mit dem Nutzraum und den Besonderheiten der Landschaft eins werden, sie unvergleichlich zu veredeln, sich Zeit nehmen für qualitätsorientierte Gestaltung und Philosophie der Landschaft erklären. So kann es gelingen dem Gast ein Bild zu vermitteln, das in der Erinnerung bleibt und ein Stück des Lebensgefühls vermittelt das die Region Weserbergland auszeichnet.